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Ueber das Alpaka l Herkunft


Alpakas gehören mit zu den ältesten Haustierarten und sind eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform (Gattung Neuweltkameliden). Heute gibt es etwa drei Millionen Alpakas, vorwiegend im südlichen Peru, dem westlichen Bolivien und Chile. In der Schweiz gibt es ca. 6'000 Tiere und die Haltung in der Schweiz erfordert einen Sachkundennachweis.

Unter der Gattung Neuweltkameliden werden die Wildformen Guanako und Vikunja sowie die Haustierformen Alpaka und Lama zusammengefasst. Die Domestikation der Wildformen begann vor mehr als 7000 Jahren auf den Hochebenen der Anden. Nach heutigem Wissenstand wurde das Alpaka aus dem Guanako und dem Vikunja gezüchtet.



Sozialverhalten l Herdentier


Alpakas sind wie alle Kamele soziale Tiere und fühlen sich in Gruppen am wohlsten.

Die Alpakas sind auch bekannt für ihren friedlichen Charakter und sind äusserst neugierige und sehr sensible Tiere.


Eigenschaften

Sie sind etwas kleiner als Lamas. Mit einem Gewicht von etwa 55 bis 65 Kilogramm sind sie vor allem deutlich leichter, Hengste können jedoch bis zu 80 Kilogramm schwer werden. Die Farben der Tiere reichen von reinweiß über beige zu allen Braun- und Rotbrauntönen bis hin zu Grauabstufungen und tiefschwarz. Es gibt außerdem mehrfarbige, gescheckte Tiere in vielen Variationen. 

 

Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern. Wie alle Kamele haben sie einen dreiteiligen Magen, der das Verdauen der Pflanzennahrung erleichtert. Auch verfügen sie nicht über obere Schneidezähne, sondern eine Kauplatte.

Neuweltkameliden sind an das karge Nahrungsangebot des Altiplanos (Hochebene im süd-osten von Peru) angepasst und somit sehr genügsam. Sie sind Weidetiere und somit auf Grünfutter und im Winter auf Heu angewiesen. Als Wiederkäuer benötigen sie Futter mit eher hohem Rohfaseranteil. Da die Nahrung von Neuweltkameliden sehr effektiv ausgewertet wird, ist der Energiegehalt von Futterpflanzen unter mittel-europäischen Verhältnissen normalerweise mehr als ausreichend. Besonders zu Beginn der Weidesaison ist das saftige Grünfutter sehr energiereich und eiweisshaltig. Damit zu jeder Zeit sichergestellt ist, dass die Tiere genügend Rohfasern aufnehmen können, muss sichergestellt sein, dass sie das ganze Jahr über Heu in ihrem Nahrungsangebot haben.

Da das Alpaka zu der Gattung der Schwielensohlern gehört, hat es keine Hufe.  Dies bringt grosse Vorteile bei der Beweidung an Hanglagen indem der Boden vor Allem bei Nässe nicht beschädigt wird und beim Abgrasen die Grasnarbe nicht verletzt wird. 


Pflege l Schur


Die Tiere werden in der Regel einmal jährlich geschoren. Die Rohwolle kann zu hochwertigem Alpakagarn verarbeitet werden.


Parasitenkontrolle:

Parasiten haben bei der Gesundheitsvorsorge grosse Bedeutung, da gerade sie durch entsprechende Massnahmen bekämpft werden müssen.

Regelmässige Kot-Untersuchungen lassen Rückschlüsse auf Parasitenbefall zu und beim Auftreten von Parasiten kann gezielt entwurmt werden um den Tieren unnötige Aufnahme von Medikamenten sowie die Bildung von Resistenzen zu ersparen.

Fortpflanzung

 

Die Tragzeit bei Alpakas beträgt 11 bis 12 Monate, im Durchschnitt 11,5 Monate. Es wird normalerweise nur ein Junges geboren (Cria), Zwillingsgeburten gibt es nur ganz selten. Das Fohlen wird in der Regel in der Vorderendlage geboren, d.h. der Kopf kommt zuerst, dann die Vorderfüsse und schliesslich der Rest. Meistens erfolgt die Geburt im Stehen. Alpakas lecken ihre Fohlen nicht trocken, sie fressen auch nicht die Nachgeburt.

Ein gesundes Fohlen steht bald nach der Geburt auf und sucht das Euter der Mutter. 

 


Natur-Dünger

 

Alpaka Dünger braucht sich nicht hinter anderen Natürdüngern zu verstecken und gilt als einer der besten Dünger überhaupt. Wer mit Alpaka-Dung seine Beete, Balkonkästen und Zimmerpflanzen düngt, darf sich über einen Haufen Vorteile freuen. Der Dünger ist vergleichbar mit dem Guano.



Trekking


Nebst den Lamas werden vermehrt auch Alpakas für Trekkings eingesetzt. Sie sind weniger geeignet schwere Lasten zu tragen, eignen sich aber vor allem bei Wanderungen mit Kindern. Diese werden dazu motiviert, grössere Strecken zu gehen. Die Alpakas machen das Wandern interessanter und sind allein von ihrem Erscheinungsbild schon bestens geeignet. Hinzu kommen noch die ansteckend wirkende Ruhe, die besondere Ausstrahlung und der sanftmütige Charakter.


Wollverarbeitung


Die Alpaka-Faser ist eine weiche, seidig-glänzende Naturfaser mit sehr guten Eigen-schaften wie Temperatur- und Feuchtig-keitsausgleich und Eignung für Allergiker. Im Vergleich zur Schafswolle ist sie wärmer, feiner und besitzt praktisch keinen Fettgehalt-Lanolin.

Die gesamte Verarbeitung der Alpaka-Faser wie das Vorbereiten, Kardieren, Spinnen, Weben und weitere Veredelungsverfahren sind den Ver-fahren der Schafwollverarbeitung sehr ähnlich.


Therapie-Nutzung


In jüngster Zeit werden Tiere sehr häufig in der Heilpädagogik oder Therapie eingesetzt, um bestehende Therapieformen zu verbessern oder zu erweitern. Durch die ruhige Ausstrahlung der Alpakas, ihre angeborene Neugier, ihren sanften Charakter und vor allem mit ihrem weichen Vlies schaffen sie ideale Voraussetzungen für heilpädagogische Behandlungen. Hinzu kommt der immer noch exotische Eindruck, den sie bei vielen Betrachtern erwecken.